Wie von des nah’nden. Morgens erstem Strahle
Die hehren Alpenhöh’n zuerst erglüh’n
Und hoch herab dem dämm’rungs-grau’nden Thale
Den ersten Funken neuen Tages sprüh’n,
So giebt’s auch Geisteshöh’n, die schon hienieden
Das Morgenroth der Ewigkeit erhellt,
Um ew’ger Hoffnung lichten Gottesfrieden
Hinaus zu strömen in die dunkle Welt.
Und wie, wenn jener erste Schimmer
Von zieh’nden Wolken wieder wird verhängt,
Wer einmal ihn geschaut, weiss doch, dass nimmer
Der Nebel drum den Tag zurücke drängt:
So auch, ob selbst der Tod das Aug’ umnachte,
Aus dem uns theurer Hoffnungsstrahl entzückt,
Weiss doch der Geist, der einmal frei erwachte,
Dass solchen Tag kein Tod ihm mehr entrückt.
So ist auch Er in Wahrheit heim gegangen;
Nicht ist s’ das Grab, das nun ihn selbst noch halt.
Das kündet’ uns, auf Stirn und bleichen Wangen,
Der Geister-Abglanz jener innern Welt,
Die frei sich ringt von irdischem Erkranken,
Als hoffnungsstarker Glaub’ in stiller Brust,
Als königliche Freiheit der Gedanken,
Des Ursprungs und des Ziels in Gott bewusst.